Spielzeugfreie Zeit

Während der Fastenzeit, die bei uns traditionell mit dem Verbrennen der alten Palmzweige eingeleitet
wurde, erleben die Kinder einen „Spielzeugfreien Kindergarten“.

Der zentrale suchtpräventive Aspekt des „Spielzeugfreien Kindergartens“ ist das Erlernen und Erproben von geeigneten Problemlösestrategien, die das so genannte „ausweichende Verhalten“ als Strategie verhindern sollen.
Einfach ausgedrückt: die Flucht vor Problemen in unangemessenes Weglaufen, Zuschlagen, In-Sich-Zurückziehen, aber auch Essen, Fernsehen oder Suchtmittelkonsum wird verhindert. Im freien Spiel werden viele dieser sozialen Problemlösungen ausprobiert. Für Kinder, die in Regelspielen oft die Rolle der AußenseiterInnen, VerliererInnen oder reinen HandlangerInnen haben, tun sich hier viele neue Chancen auf.

Womit spielen die Kinder?
Die spielzeugfreie Zeit wird für kreative Spielsituationen genutzt und so zu einem wertvollen Lernraum, in
dem die Kinder mit angefertigten Materialien und mit anderen Kindern vielfältige Erfahrungen sammeln
können. Es werden Alltagsmaterialien wie Tücher, Pölster und Schachteln als Spielmaterial benutzt. Die Kinder entdecken vermehrt ihre eigenen körperlichen Fähigkeiten – Gleichgewicht, Kraft, Koordination, Grobmotorik und Ausdauer. Im Kontakt mit anderen Kindern können sich vielfältige (non)verbale Kooperations- und Rollenspiele ergeben, es werden verschiedene Strategien
zur Konfliktbewältigung erprobt.